Technik08.05.2025
Prima Klima gewünscht: Warum sich ein Check der Autoklimaanlage lohnt
- Die Funktion der Klimaanlage am besten vor den ganz heißen Tagen prüfen
- Ein gut temperierter Fahrzeuginnenraum dient auch der Sicherheit
- Die GTÜ erklärt Hintergründe und gibt wichtige Tipps
Stuttgart. Ist es draußen heiß, darf es im Auto gern kühler sein. Für einen wohltemperierten Innenraum sorgt eine gut gewartete Klimaanlage. Die Kältetechnik ist in den meisten Fahrzeuge Serienausstattung. Sie senkt bei heißem Wetter die Belastung des Fahrers und kann so zur Verkehrssicherheit beitragen. Der zuverlässigen, sicheren und effizienten Funktion der Klimaanlage dient ein Check vor dem Sommer, betont die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH. In fünf Fragen und Antworten erklärt die Prüforganisation, was beim Service rund um den kühlen Kopf am Steuer bei warmem Wetter zu beachten ist.
1. Was umfasst eigentlich ein Check der Klimaanlage? Moderne Klimaanlagen sind ganz einfach zu bedienen. Dahinter steht aber ein vergleichsweise komplexes System, und entsprechend viele Bestandteile umfasst ein sorgfältiger Check. Er reicht von der Sichtprüfung aller Schläuche, Leitungen und des Kompressors über Funktions-, Kühlleistungs- und Dichtheitstests bis zur Prüfung und Ergänzung des Kältemittels sowie der Reinigung und Desinfektion von Verdampfer und Luftkanälen. Bei der Gelegenheit wird auch der Innenraumfilter (manchmal Pollenfilter genannt) kontrolliert und bei Bedarf ersetzt.
2. Lohnt sich der Service, obwohl das System zuverlässig arbeitet? Ja, die jährliche Prüfung ist grundsätzlich sinnvoll. Denn Klimaanlagen können zum Beispiel unmerklich Kältemittel verlieren, ohne dass der Fahrer dies sofort merkt. Wenn die Füllmenge stark sinkt, arbeitet der Kompressor immer härter, verschleißt schneller und kann überhitzen. Das kann zu einer kostspieligen Reparatur führen. Beim Check vor dem Sommer wird das Problem rechtzeitig erkannt und kann einfach behoben werden.
3. Gibt es weitere Vorteile neben der technischen Sicherheit? Beim Klimaanlagenservice geht es auch um die Gesundheit. Denn im Verdampfer und Luftkanal sammeln sich besonders in der kalten Jahreszeit leicht Feuchtigkeit und Schmutz. Wird das Wetter wieder wärmer, ist das ein idealer Nährboden für Keime und Schimmelpilze. Die gründliche Reinigung und Desinfektion sorgen dafür, dass diese unerwünschten Passagiere von Bord bleiben. Sie würden sonst beim Betrieb in den Fahrzeuginnenraum getragen.
4. Stimmt es, dass Elektroautos anders klimatisiert werden als solche mit Verbrennungsmotor? Zumindest das physikalische Prinzip ist identisch: Ein Kältemittel wird mechanisch verdichtet, verdampft danach wieder und entzieht dabei der Luft Wärme. Deutliche Unterschiede gibt es aber bei der Technik: Der Kompressor klassischer Klimaanlagen wird beispielsweise über einen Riemen direkt vom Verbrennungsmotor angetrieben. Die maximale Kompressorleistung hängt somit von der Motordrehzahl ab. Moderne Kompressoren mit regelbarer Kapazität gleichen Schwankungen aus. Im E-Auto hingegen treibt ein separater Elektromotor die Klimatechnik bedarfsgerecht an. Wärmepumpen arbeiten in vielen modernen Elektroautos besonders effizient. Sie kühlen im Sommer und heizen im Winter. Der Energieverbrauch im Kühl- wie Heizbetrieb ist gering und somit auch der Einfluss auf die Reichweite des Fahrzeugs.
5. Wird die Klimatechnik des E-Autos anders geprüft? Eventuell achten die Experten tatsächlich auf weitere Punkte – je nach Ausstattung. So kann der Service einer Klimaanlage im Elektrofahrzeug auch die Funktionsprüfung der Wärmepumpe samt Steuerung umfassen. Weitere Punkte liegen in der Verantwortung des Fahrers. Denn zum effizienten Betrieb des E-Fahrzeugs kann die Vorklimatisierung an Wallbox oder Ladestation beitragen. Damit das reibungslos klappt, muss er sich mit der Bedienung vertraut machen. Für gewöhnlich geschieht das über eine Smartphone-App. Bei Fragen hilft eine gute Fachwerkstatt sicherlich gern.