Technik16.12.2025
Erstes Auto, viele Fragen: So halten junge Fahrer ihren Wagen sauber und sicher
- GTÜ-Tipps für Neulinge bei der Autopflege
- Klarer Durchblick dank sauberer Scheiben
- Die „Zwei-Eimer-Methode“ bei der Handwäsche
Stuttgart. Für viele junge Menschen ist das erste Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel – es steht für Freiheit, Unabhängigkeit und Mobilität. Mit diesen Perspektiven rückt das Thema Fahrzeugpflege gern in den Hintergrund. Doch wer sein Auto regelmäßig reinigt, fährt sicherer und erhält den Wert des Wagens. Wie wäscht man ein Auto richtig? Welche Hilfsmittel sind notwendig? Und worauf kommt es im Innenraum an? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt praktische Tipps, die Einsteiger schnell umsetzen können. Und alle anderen Autofahrer ebenso.
Safety first: Saubere Scheiben, funktionierende Leuchten und freie Spiegel sind entscheidend für klare Sicht und sicheres Fahren. Insofern ist es wichtig, regelmäßig darauf zu achten. Von außen sind verschmutzte Scheiben leicht zu erkennen, das Grobe beseitigen Scheibenwaschanlage und Scheibenwischer. Doch auch die Innenseiten der Scheiben weisen tragen mit der Zeit Ablagerungen etwa aufgrund von Ausdünstungen von Kunststoffen im Wagen oder von Atemluft, Heizungsluft, Zigarettenrauch oder von Berührungen mit den Händen. Kaum sichtbar, schränken sie vor allem in der Dämmerung die Sicht deutlich ein.
Alle paar Wochen zu Lappen und Glasreiniger zu greifen und mindestens die Frontscheibe von innen zu putzen, bringt oftmals einen verblüffend klaren Durchblick. Die Lichtanlage lässt sich rasch überprüfen, wenn – beispielsweis beim Tanken – ein Mitfahrer rund ums Auto läuft und auf die Funktion von allen Leuchten achtet.
Methode 1 – waschen lassen: Waschanlagen sind komfortabel, moderne Systeme schonen Lack und Chrom. Sie bieten unterschiedliche Programme je nach Verschmutzungsgrad . Groben Schmutz schafft die Vorwäsche weg, eine Felgenreinigung kann sich lohnen. Vor allem im und nach dem Winter ist eine Unterbodenwäsche angebracht, um aggressive Salzreste gründlich zu entfernen.
Methode 2 – selbst waschen: Den geschwungenen Flächen des eigenen Wagens mit dem Schwamm zu folgen bereitet manchem stolzen Besitzer eines Automobils Vergnügen. Zum Waschgang selbst: Erst das Auto komplett abspülen, damit nicht Sand- oder Dreckpartikel beim Wischen Kratzer im Lack verursachen können. Für den nächsten Schritt empfiehlt die GTÜ die „Zwei-Eimer-Methode“: Der erste Eimer enthält Wasser samt Autoshampoo, der zweite klares Wasser zum Ausspülen des Schwamms. Von oben nach waschen. Zum einen sitzt der meiste Dreck im unteren Fahrzeugbereich. Beginnt man dort, füllt sich der Eimer rasch mit Schmutzwasser. Das wiederum den Wäscher ärgert, wenn dieses von oben über bereits gereinigte untere Flächen läuft. Mitunter deutlich sichtbare Kalkrückstände lassen sich durch das Trocknen mit einem Mikrofasertuch oder auch Autoleder vermeiden. Wer selbst Hand anlegen will: Bitte Umweltauflagen beachten. Vor Haus und Hof zu waschen ist meistens nicht gestattet, dafür stehen ausgewiesene Waschplätze bereit.
Begleitende Prüfung: Nicht alle Neulinge im Straßenverkehr fahren einen Neuwagen. Bei einer aufmerksamen Pflege des Gebrauchten fallen kleine Roststellen oder andere Beschädigungen früh auf. Da lässt sich rechtzeitig gegensteuern, bevor größere Schäden entstehen und teuer werden.
Polieren und wachsen: Alle paar Monate ist es sinnvoll, den Lack zu polieren und danach zu wachsen. Etwas Politur auf ein Polierpad oder Mikrofasertuch geben und in kreisenden oder überlappenden Bewegungen auftragen. Kurze Zeit einwirken lassen, dann auspolieren mit einem frischen Mikrofasertuch mit weichen, langen Bewegungen.
Das Polieren lässt den Lack nicht nur glänzen, sondern entfernt kleine Kratzer und matte Stellen. Das anschließende Wachsen schützt den Lack zusätzlich. Der Arbeitsgang ist ähnlich: Dünn auftragen, trocknen lassen, polieren. Vorsicht: Nicht in direkter Sonne arbeiten, sonst trocknen die Pflegesubstanzen zu schnell aus.
Von innen betrachtet: Die GTÜ empfiehlt eine regelmäßige Innenraumreinigung. Dazu gehört, zunächst lose Gegenstände zu entfernen und anschließend Sitze, Fußräume, Fußmatten und den Kofferraum auszusaugen – idealerweise auch in schmalen Zwischenräumen und entlang der Sitzschienen. Für Kunststoffflächen wie Armaturenbrett, Mittelkonsole und Türverkleidungen gibt es spezielle Innenraum- oder Cockpitreiniger, um Staub, Fett und Ablagerungen schonend zu entfernen.
Ein aufgeräumter Innenraum ohne lose Gegenstände, die im Auto herumfliegen können, dient der Sicherheit – und ebenso dem Wohlbefinden von Fahrern wie Mitfahrern.
Was alles dazu gehört: Vor jedem Putzen sollten die notwendigen Utensilien bereit liegen, um unnütze Fahrten zu Baumarkt oder Tankstelle zu vermeiden. Auf der Liste stehen Autoshampoo, zwei Eimer, einen weicher Waschschwamm oder Waschhandschuh, Mikrofasertücher zum Trocknen und für die Reinigung der Scheiben, Felgenreiniger und Felgenbürste, Lackschutz (Politur und Wachs), Staubsauger, Cockpitreiniger, Glasreiniger Polster- oder Lederreiniger sowie eine kleine Bürste für schwer zugängliche Stellen. Viel? Profis arbeiten mit einem noch größeren Arsenal.
Technik im Blick: Wer seinen Wagen regelmäßig in der Werkstatt warten lässt, muss lediglich auf Reifendruck, Ölstand im Motor und das Nachfüllen der Scheibenwaschanlage achten. Nur selten fehlen Bremsflüssigkeit oder Kühlwasser. Alle zwei Jahre steht die Hauptuntersuchung (HU) an, bei Neuwagen erstmals nach drei Jahren. Sie dient Sicherheit und Umweltschutz, die GTÜ bietet die HU flächendeckend an. Wer das Auto darauf vorbereiten möchte: Eine Checkliste kann bei der GTÜ angefordert werden. Hier anfordern.
Informationen rund um die HU sind außerdem hier zu finden: GTÜ HU.
