Technik27.11.2025

Ein leichter Gasfuß senkt den Verbrauch

  • Die GTÜ fasst Sprit- und Stromspartipps für Führerscheinneulinge zusammen
  • Wer früh im Autofahrerleben vom Fahrpedal geht, fährt länger sparsam
  • Viele Parameter beeinflussen eine effiziente Fahrweise

Stuttgart. Wer am Steuer eines Autos sitzt, hat großen Einfluss auf den Energieverbrauch des Fahrzeugs – und somit, ob eine Tank- oder Batteriefüllung für mehr Kilometer reicht. Eine entsprechend angepasste Fahrweise schont Geldbeutel wie Fahrzeug und dient außerdem der Sicherheit. Diese Tipps der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH richten sich besonders an Fahranfänger. Fahrschulen sprechen das Thema gewiss an, doch das ausführliche Üben bleibt eher im Hintergrund. Wer daher nach der Führerscheinprüfung diese einfachen Regeln rasch verinnerlicht, spart sein ganzes Autofahrerleben lang Treibstoff oder Strom. Aber natürlich profitieren auch erfahrene Autofahrer davon, sich regelmäßig die Grundlagen für eine sparsame Fahrweise vor Augen zu führen.

1. Vorausschauend Fahren und frühzeitig vom Fahrpedal gehen: Eine defensive Fahrweise hat gleich mehrere Vorteile. Sie senkt den Energieverbrauch deutlich und schont darüber hinaus Bremsen und Motor. Selbst Unfallgefahren fallen geringer aus. Es ist ganz einfach: Großzügig Abstand halten und vor Ampeln oder einem Stauende früher als unbedingt notwendig den Fuß vom Pedal nehmen. Bei freier Strecke weniger rasant beschleunigen als von der Motorleistung her möglich. 

Diese simplen Regeln senken zugleich die Anspannung junger Fahrer. Sie sind angesichts geringer Routine ohnehin stark gefordert: Es gilt, alle Verkehrsteilnehmer im Blick zu halten bis hin zum spielenden Kind am Straßenrand und gleichzeitig auf Geschwindigkeitsbegrenzungen und andere Verkehrsregelungen zu achten. Besonders relevant ist das vorausschauende Fahren für den Verbrauch von E-Autos. Ist bei diesen die maximale Rekuperationsfähigkeit gewählt, wird beim frühzeitigen Bremsen zum Beispiel an Ampeln reichlich Strom zurückgewonnen und wieder gespeichert.

2. Niedrige Drehzahlen: In vielen Fahrzeugen mit Schaltgetriebe weist ein kleiner Pfeil im Hauptinstrument direkt vor den Augen des Fahrers auf den zum Tempo passenden Gang hin. In den meisten Fällen wird ein früher Wechsel in einen höheren Gang empfohlen. Mit der dann niedrigeren Drehzahl des Triebwerks sinkt der Treibstoff- oder Ladestand langsamer, und der Bordcomputer meldet eine wachsende Reichweite – und leiser ist es im Innenraum noch dazu. Sportfahrer mögen zwar widersprechen, doch eine Fahrweise am (Drehzahl-)Limit gehört auf abgesperrte Pisten.

3. Auf den Reifendruck achten: Zuwenig Luft in den Pneus ist mit dem Auge oft nicht zu erkennen, mit dem Messgerät dagegen schon. Ein zu niedriger Luftdruck führt zu einem höheren Energieverbrauch. Deswegen empfiehlt die GTÜ allen Autofahrern, den Luftdruck in den Reifen regelmäßig zu kontrollieren. Bei jedem zweiten Tanken, so lautet eine Regel – einmal im Monat eine andere. Der vom Hersteller empfohlene Wert findet sich meist auf der Innenseite der Tankklappe, im Bereich der Fahrertür oder in der Bedienungsanleitung des Autos. Ab und an sollte auch das Reserverad geprüft werden: Im Pannenfall einen platten Ersatzpneu zu entdecken, ist unangenehm.

4. Regelmäßige Wartung: Ob bei Verbrennern die Emissionen passen, prüft die GTÜ während der Untersuchung des Motormanagements und Abgasreinigungssystems (UMA) anlässlich der Hauptuntersuchung. Das flächendeckende Prüfstellennetz steht dafür bereit. Die Abgasuntersuchungen geben erste Hinweise auf die korrekte Funktion des Verbrennungsmotors. Genaue Vorgaben der für den Spritverbrauch relevanten Parameter prüft die Werkstatt beim Kundendienst. Stichworte sind Zündzeitpunkt, Luftfilter, Zündkerzen (Benziner) oder Glühkerzen (Diesel). Ein optimal eingestellter Motor läuft effizient, hat sein volles Leistungspotenzial und hält länger durch.

5. Gewicht kostet Sprit: Sprudelkisten, Holzkohle für den Grill oder die Golfausrüstung unnötig lange im Kofferraum zu belassen, das erhöht das Fahrzeuggewicht und damit auch den Energieverbrauch. Bereits 50 Kilogramm mehr tragen dazu bei, dass der nächste Besuch an Tankstelle oder Ladestation früher als notwendig ansteht. Dasselbe gilt für das Spazierenfahren von Dachboxen und Fahrradträgern noch Tage oder Wochen nach dem Ferienende – sie erhöhen den Luftwiderstand und steigern damit ebenfalls den Verbrauch.

6. Komfortverbraucher gezielt einschalten: So ziemlich jeder Neuwagen hat eine Klimaanlage. Manche werden manuell bedient, andere von der Klimaautomatik gesteuert. In jedem Fall kostet eine laufende Klimaanlage Energie und damit Benzin, Diesel oder Strom. Ähnlich verhält es sich mit weiteren Komfortverbrauchern wie Heckscheiben-, Sitz- oder Außenspiegelheizung. Wer sich dies bewusst macht, schaltet diese seltener ein.

Selbstverständlich gelten die Energiespartipps der GTÜ auch für den erfahrenen Automobilisten und nicht nur für Neulinge am Steuer. Doch gerade für diese Gruppe gilt eine Faustregel – wer früher vom Fahrpedal geht, fährt länger sparsam. Letzter Rat: Auf Null sinkt den Verbrauch, wenn das Auto mal stehen bleibt. Sich aufs Fahrrad zu schwingen oder zu Fuß zu gehen ist bei manchen kurzen Wegen durchaus überlegenswert. Und der Umwelt dient es ebenfalls.

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