Partner23.03.2020

Schrägaufzug der Skischanze Oberwiesenthal läuft dank des Engagements eines GTÜ-Partners

  • Bereits erfolgreich durchgeführte Nordic-Jugendweltmeisterschaft 2020
  • Der stabile Betrieb des Aufzugs gelingt mit Hilfe eines GTÜ-Aufzug-sachverständigen
  • Die Anlage folgt einer hoch anspruchsvollen Topografie

Stuttgart. Endlich läuft er: Der Schrägaufzug der Skischanze in Oberwiesenthal hat bei der Juniorenweltmeisterschaft in den Nordic-Disziplinen vom 28. Februar bis 8. März 2020 seine Bewährungsprobe bestanden. Internationale Spitzenathleten der Altersklasse U23 haben sich in den Disziplinen Langlauf, Skisprung und Nordische Kombination gemessen. Die sportlichen Begegnungen oder zumindest die Wettbewerbe an der Skischanze der FIS Nordic Junior + U 23 Cross Country World Ski Championships, so der offizielle Name, waren im Vorfeld allerdings gefährdet – weil der Schrägaufzug nicht funktionierte, der die Skispringer zum Anlauf bringt. Ein GTÜ-Partner und Aufzugsachverständiger war maßgeblich daran beteiligt, die Technik pünktlich in Gang zu bringen.

„Oberwiesenthal hätte diese Weltmeisterschaft vielleicht an einen anderen Standort oder ein anderes Land abgeben müssen, wenn der Schrägaufzug nicht ordnungsgemäß funktioniert hätte“, sagt Rainer Friedrich, GTÜ-Partner und Inhaber des gleichnamigen Ingenieur- und Sachverständigenbüros in Lauter-Bernsbach, rund eine halbe Stunde vom sächsischen Luftkurort entfernt. „Diese Gefahr sah Jens Weißflog, als er mich für ein Gutachten ansprach. Der frühere Weltklasse-Skispringer hat die diesjährigen U23-Wettbewerbe im Erzgebirge als Botschafter begleitet.“

Der erst in den Jahren 2017/2018 gebaute Schrägaufzug ersetzt den früheren Sessellift. Ein österreichisches Unternehmen stellte sich der Aufgabe, das schwierige Projekt zu meistern, denn der Aufzug folgt einer anspruchsvollen Topografie: Erst fährt er bergab, nach einigen Kurven dann bergauf, bevor wieder ein ebenes Stück folgt und es erst dann ganz auf Schanzenhöhe bis zum Ausstiegspunkt führt. Die steilsten Steigungen betragen 45 Grad. Die Fahrstrecke misst insgesamt 480 Meter und überwindet einen Höhenunterschied von 80 Metern. 

„Solche Anlagen sind immer Einzelstücke und haben eine komplexe Technik. Kinderkrankheiten sind nicht verwunderlich. Hier traten sie bereits vor der Inbetriebnahme auf – und zwar umfangreich. Denn der Schrägaufzug wurde durch die ZÜS mehrmals für den Betrieb nicht freigegeben. Ein Expertenteam, in dem Rainer Friedrich seine langjährigen Erfahrungen einbrachte, führte letztendlich zum sicheren Betrieb. Hersteller und Betreiber entschieden die Anlage zu erweitern und Enteisungsmittel für den Fahrträger, Begleitheizung für die Stromschienen, die bei den wechselhaften Temperaturen vereisen und ein verstärktes Getriebe einzusetzen.

„Die Sprungwettbewerbe konnten alle durchgeführt werden“, freut sich Rainer Friedrich. „Der Schirmherr der Weltmeisterschaft Jens Weißflog hat sich bei der GTÜ und mir für das Engagement besonders bedankt.“  Lob, dass er die Wettbewerbe gerettet habe, weist er allerdings zurück. „Das hat der Hersteller der Anlage selbst getan – und dabei viel Geld zugeschossen. Ich habe höchstens die Weichen gestellt, dass das Projekt dieses gute Ende gefunden hat.“

Künftig soll eine Begleitheizung für einen eisfreien Betrieb des Schrägaufzugs sorgen. Gesamtsumme der neuerlichen Investition: rund 150.000 Euro. Über sein bisheriges bereits starkes Engagement hinaus hat Friedrich 35 bis 40 Arbeitstage aufgewandt und mit Rat und Tat geholfen. Ein anderer Unternehmer schoss eine höhere fünfstellige Summe dazu. Einen ersten Fördermittelantrag als Nachtrag hat der Freistaat Sachsen abgelehnt. Doch Friedrich geht es um die Sache. „Zur Not muss ich meine Zeit eben abschreiben“, sagt der Aufzugexperte. „Für mich war es eine Ehrensache, an dem Projekt mitzuwirken.“

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